Nach 20 Jahren

Ich möcht gern weinen, ganz laut schrein.

Das kann doch alles gar nicht sein.

Vorgestern war noch alles gut.

Doch gestern nahmst du deinen Hut. 

Ich versteh das alles nicht. 

Du sagst zu mir 'ich lieb dich nicht'. 

Was ist denn nur mit uns passiert?

Ich bin völlig irritiert. 

So viele Jahre Hand in Hand 

Da gab's so viel, was uns verband. 

Jetzt ist da nicht mal mehr ein Wort

Die Tür ist zu und du bist fort. 


Wer ist die Frau, die, du jetzt liebst?

Für die du plötzlich alles gibst. 

Sie gibt dir alles, sagst du mir. 

Du willst nur noch weg von hier. 

Weg von dem Ort, der für und war 

Uns ein Zuhause 20 Jahr. 

Ein Haus mit Garten, wunderschön, 

Du hast entschieden, du willst gehn.


Sag nichts, ich hab es längst gespürt. 

Dass unsre Liebe langsam stirbt. 

Wahrhaben wollte ich es nicht, 

Ich hielt was man sich so verspricht 

Zur Hochzeit damals am Altar 

Wir waren jung, naiv sogar. 

Wir liebten, lachten, stritten auch 

Mit Schmetterlingen tief im Bauch. 

Doch die flogen längst davon

Ganz weit weg nach Avalon. 

Ich sagte mir, du bist der Mann, 

Mit ich alt werden kann. 

Der bei mir bleibt, egal was ist,

Wenn das Leben stürmisch ist. 


Jetzt sitz ich hier, bin ganz allein. 

Schau in das alte Album rein. 

Seh dich und mich und mir wird klar:

Nichts wird wieder wie es wahr.

Die Tränen werden trocknen, ja. 

Ich seh nach vorne, sonnenklar. 

Und in nem Jahr oder auch zwei

Falls du dann schaust bei mir vorbei, 

Wirst du dich wundern, ganz bestimmt,

Dass mir nichts Lebensfreude nimmt. 

Es geht weiter, muss es auch. 

Die Wut verfliegt aus meinem Bauch. 

Werd Du nun glücklich, glücklich mit ihr, 

Ich werd es auch, das glaube mir. 




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